Ekkehart

Ekkehart
Ẹkkehart,
 
Kleriker:
 
 1) Ẹkkehart I., Dekan des Klosters Sankt Gallen, * bei Sankt Gallen um 910, ✝ 14. 1. 973, Onkel von 2); gehört zu den bedeutendsten Mönchspersönlichkeiten des Klosters in ottonischer Zeit; ihm werden verschiedene liturgische Dichtungen zugeschrieben (darunter auch das lateinische Heldenepos »Waltharius«).
 
 2) Ẹkkehart II., genannt Palatinus, Dompropst von Sankt Gallen, * um 920, ✝ Mainz 23. 4. 990, Neffe von 1); Leiter der Klosterschule in Sankt Gallen, unterrichtete die Herzogin Hadwig von Schwaben auf dem Hohentwiel; er schrieb vielleicht das anonym überlieferte Gedicht an »Hadewiga nobilissima femina«. Ekkehart I. und Ekkehart II. lieferten J. V. von Scheffel das Vorbild für seinen Roman »Ekkehard«.
 
 3) Ẹkkehart IV., Chronist und Dichter, * nach 980, ✝ um 1060, Schüler von Notker Labeo, lebte nach dessen Tod (1022) einige Jahre in Mainz bei Erzbischof Aribo, vielleicht als Leiter der Domschule. Wieder nach Sankt Gallen zurückgekehrt, setzte er die von Ratpert begonnenen »Casus sancti Galli« fort (bis 971). Wenn auch anekdotenhaft und in Einzelheiten oft unzuverlässig, sind sie doch durch lebendige Erzählkunst gekennzeichnet, mit der Ekkehart ein kulturgeschichtlich aufschlussreiches Bild vermittelt. Seine zahlreichen kleineren Gedichte hat Ekkehart selbst unter dem Titel »Liber benedictionum« zusammengestellt.
 
Ausgaben: Liber benedictionum, herausgegeben von J. Egli (1909); Casus sancti Galli, herausgegeben und übersetzt von H. F. Haefele (1980).

Universal-Lexikon. 2012.

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